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Wirtschaftlichkeit der BHWK-Anlage

Die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit spielt bei einem BHKW eine sehr große Rolle. Sie ist von so vielen Einzelfaktoren abhängig, dass hier eine rechnergestützte Lösung gute Dienste leisten kann. Allergrößte Sorgfalt ist auf die Erfassung bzw. die Überprüfung der Parameter zu legen.

BHKW Pro hat im Dienste der schnellen Bearbeitung alle Felder mit Vorgabewerten bestückt. Diese können natürlich vom konkreten Projekt mehr oder weniger stark abweichen.

Oft geht es bei den BHKW Betrachtungen um eine mögliche Ersatzinvestition einer bestehenden reinen Wärmelösung (Kesselanlage). Daher spielt ein Vergleich mit einer alternativen reinen Kesselanlagen-Lösung eine wichtige Rolle. Die KWK-Lösung muss deutlich besser sein, um eine Entscheidung für diese etwas kompliziertere Technik zu treffen.

Eingaben:

Investitionskosten: Anschaffungs-, Planungs- und Nebenkosten bis zur Inbetriebnahme, abzüglich einer evtl. Förderung (z.B. die Brennstoffzellen-Förderung aus dem KfW-Programm). Als Vorgabe hinterlegt ist eine Kennlinie, die abhängig ist von der elektrischen Leistung des Moduls, wobei ein Gasmotor-BHKW die Grundlage bildet. Biomasse-BHKW und Brennstoffzellen sind spezifisch deutlich teurer. Der angesetzte spezifische Wert steht als Information rechts neben dem Feld.

Betriebskosten: KWK-Module sind deutlich teurer in der Unterhaltung als reine Kesselanlagen, da neben der auch hier notwendigen Abgasweg-Kontrollen auch Motorwartungen (v.a. Ölwechsel) anfallen. Als Vorgabe hinterlegt ist eine Kennlinie, die ebenfalls für Gasmotor-KWK jeder Größenklasse gilt.

Inbetriebnahme: Jahr der Inbetriebnahme, Vorgabe ist das aktuelle Jahr

Nutzungsdauer: angenommene Nutzungsdauer. Vorgegeben sind 15 Jahre, ein Wert, der für Gasmotor-BHKW typisch ist. Innerhalb dieser Zeit ist meist eine Generalüberholung notwendig (bei größeren BHKW nach ca. 60.000 Stunden, bei kleinen nach ca. 30.000 h); Diese wird Programmseitig berücksichtigt. Zu beachten ist, dass heute Brennstoffzellenmodule eine weit geringere Lebenszeit haben (ca. 20.000 h). Bei stark ausgelasteten Modulen (ab 7.000 h) kann die Nutzungsdauer etwas herunter genommen werden.

Vergütungen und Energiepreise:

Diese sind sehr stark abhängig von der Gesetzeslage(EEG, KWKG), die sich in unregelmäßigen Abständen ändert und laufenden Anpassungen unterworfen ist. Auch spielt die Betriebsweise und die Modulart eine Rolle. Schließlich sind einige Preiskomponenten vom Energieversorger bzw. Netzbetreiber abhängig, so dass die Vorgaben nur unverbindlich und verallgemeinernd zu verstehen sind.

Einspeisevergütung: Vergütung für den tatsächlich ins öffentliche Netz (oder in ein anderes Netz oder als Lieferung der Überschüsse an „Nachbarn“) eingespeisten Strom. Preisbestandteile sind der börsennotierte Strompreis (Baseload), der gesetzlich vorgesehene KWK-Zuschuss und die vermiedenen Netznutzungsentgelte.

Vergütung selbst genutzten Stroms: das EEG sieht in bestimmten Fällen auch eine Vergütung für Strom vor, der selbst genutzt wird (halber KWK-Zuschuss). Auch ist eine Stromsteuerermäßigung möglich.

Strompreis: der Preis für eine kWh Strom, der aus dem öffentlichen Netz eingekauft werden muss. Er wird aus den Daten des Projekt-Stroms vorgeschlagen.

Energiesteuererstattung: die Befreiung von der Energiesteuer bezieht sich nicht auf den Strombezug, sondern auf den Brennstoffeinkauf.

Für einen Vergleich mit einer Alternativanlage (bzw. dem Bestehenbleiben einer vorhandenen Kesselanlage) sind einige Eingaben wichtig.

Investitionskosten: Kosten für den Kessel, die Installation, Inbetriebnahme und Nebenkosten.

Betriebskosten: Betriebskosten wie Wartung und Abgasmessung.

Nutzungsdauer: erwartete Nutzungsdauer. Vorgegeben ist nach VDI 2067 15 Jahre.

Für die dynamische Berechnung der Wirtschaftlichkeit (VDI 2067) wird weiterhin benötigt:

Zinssatz: Kalkulatorischer Zins. Dieser Zinssatz geht in die Berechnung in der Weise ein, dass angenommen wird, dass die Investitionskosten mit diesem Zinssatz auch gewinnbringend hätten angelegt werden können.

Inflation: Die hier angegebene Preissteigerung bezieht sich auf die Betriebskosten und erhöht diese jährlich über die Nutzungsdauer. Energiepreissteigerung: Verteuerung der Energie Ergebnisse der Wirtschaftlichkeit Die Ergebnisse werden gezeigt zum einen als Tabelle mit wichtigen Kennwerten, zum anderen als Grafik des Kapitalwertes.

Kosten: die jährlichen Kosten der KWK-Modullösung für den Betrieb und den Brennstoffeinkauf. Zugrunde gelegt wird der aus dem Projekt bekannte Energiepreis.

Erlöse: die Erlöse aus dem Verkauf des eingespeisten Stroms und des selbstgenutzten Stroms sowie die Einsparungen durch vermiedenen Stromeinkauf.

Gesamtkosten: jährliche Gesamtkosten inklusive der Kapitalkosten.

Kapitalwert: die Verbesserung gegenüber der Referenzlösung (Kesselanlage) kapitalisiert über die Nutzungszeit. Einkalkuliert ist dabei eine evtl. in der Nutzungszeit liegende Generalüberholung.

Generalüberholung: Kosten einer Generalüberholung nach 30.000 h (-10 kW) bzw. 60.000 h (ab 100 kW elektrisch)

Gesamtkosten Vergleich: jährlicher Unterschied zwischen der Referenzanlage (Kessel) und der KWK-Lösung. Grafische Darstellung des kumulierten Kapitalwerts

Grafische Darstellung des kumulierten Kapitalwerts