Prebound und Rebound Effekt
Sanierung: Prebound und Rebound-Effekt
Der Energiebedarf geht nach einer Einsparinvestition herunter. Für den Kunden ist die Höhe der Einsparung besonders wichtig, denn danach bemisst sich, ob die Investition wirtschaftlich ist. Die Höhe der Einsparung wird rechnerisch als Differenz zwischen IST- und SOLL-Zustand ermittelt.
In der Praxis wird sich unter Umständen eine abweichende Einsparung einstellen. Diese führt beim Kunden zu enttäuschten Erwartungen. Dem sollte man als Energieberater entgegenwirken. EVEBI hat dazu Mechanismen eingebaut. Eines dieser Mechanismen ist der oben beschriebene Verbrauchs-Bedarfs-Abgleich. Er wirkt dem sogenannten Prebound-Effekt entgegen. Hat man bei der IST-Bilanz mit einem viel zu hohen Bedarf gearbeitet, wird die Einsparung nicht so hoch sein wie beziffert. Hat man die IST-Bilanz bereits mit dem Abgleich gerechnet (also realistische IST-Kosten veranschlagt) wird die Aussage über Einsparungen besser sein.
Der andere Fall ist eine geringere Einsparung durch verändertes Nutzerverhalten nach Sanierung. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass ein Nutzer sein Verhalten ändert, wenn er weiß, dass sein Objekt energetisch ertüchtigt ist und weniger Energie benötigt. Wenn also die Raumtemperatur statt vorher 18°C nun auf 20°C eingestellt wird, muss die Einsparung zwangsläufig geringer sein als berechnet.
Um diesem Rebound-Effekt zu begegnen, muss die zuvor abgesenkte Temperatur wieder heraufgesetzt werden. Typischer Weise macht man dies bei größeren Maßnahmen, die auch die Gebäudehülle verbessern, da hier die haptische Wirkung auf den Nutzer stärker ist.
In EVEBI kann man dies durch den Schalter „Raumtemperatur anpassen“ erledigen. Damit ist im Maßnahmepaket/Sanierungsschritt die Temperatur wieder auf die Standard-Raumtemperatur justiert.
Will man eine andere Temperatur, z.B. 19°C oder 22°C, weil dies z.B. die Beratungsempfänger:in wünscht, kann man dies durch die Maßnahme „Raumtemperatur senken“ bewerkstelligen.


